
Jemand, den wir hier hoffentlich bald als Rezensenten begrüßen dürfen, sagte - allerdings im Kontext von Alex Clare - den treffenden Satz "
Dubstep is a bitch - alle machen mit ihr rum". Natürlich tut man damit Daniel Stephens und Joseph Ray besonders unrecht, denn Bandwagon jumping betreiben die beiden sicherlich nicht. Der Vergleich passt aber trotzdem gut hierher, denn Nero's Debutalbum zeigt, wie weit der Dubstep Begriff gehen kann.
Wenn es Stadium Liquid im DnB gibt, dann ist das hier wohl StadiumStep. Tranceflächen, die in den 90ern schon die Enkel von Vangelis waren, treffen auf ultracleane Elektronik und funktionsoptimierte Massenveranstaltungsarrangements mit einem staatlich anerkannten Abgehfaktor und hydraulikverstärkten Drops. Breiter, höher, aalglatter, fetter, polierter, cleaner scheint es wohl kaum zu gehen.
Ein Lehrstück applikativer Musik, bei der an manchen Stellen so dick aufgetragen wird, dass es fast schon Disneyland mäßig daherkommt. Vor allem wenn es theatralisch wird, geht mir das Bild nicht mehr aus dem Kopf, dass man mit dieser Musik so manches (Achtung, dieses Wort dachte ich, wird hier auf diesem Blog niemals vorkommen)
Musical untermalen könnte. Zum Beispiel würde doch Fugue State perfekt zu einem
Phantom der Oper Remake passen. Da wären die Investitionsruinen-Theater doch ratzefatze voll, wenn mal Nero statt der Originalmusik laufen würde.
Hört, hört!